top of page
Suche

Wenn Paare sich streiten

  • paulgamber
  • 13. Juli 2015
  • 2 Min. Lesezeit

Ehekrach.jpg

Viele Menschen und Paartherapeuten rätseln und forschen um diese Fragen: Was unterscheidet glückliche Paare von unglücklichen ? Was machen glückliche Paare anders als Paare, die sich trennen?

Der amerikanische Psychologe und Paartherapeut John Gottman hat eine Antwort darauf gefunden. Gottman kann einem Paar ansehen, ob und wie lange es zusammenbleibt. Nur wenige Minuten beobachtet Gottman ein streitendes Paar und kann eine genaue Prognose abgeben, wie lange die Beziehung halten wird. Und seine Voraussagen treffen zu 90 Prozent zu. Mit Glück und Hellseherei hat diese Fertigkeit rein gar nichts zu tun, denn Gottman hat den Zusammenhang bei hunderten von Paaren immer wieder getestet.

Worüber die Paare sich streiten ist dabei gleichgültig. Ob über Geld, die Kinder, vermeintliche Untreue oder Kleinigkeiten, Gottman beobachtet nur die Streitkultur des Paares. Denn glückliche Paare streiten sich vollkommen anders, als solche, die an der Partnerschaft scheitern werden. Wenn ein Streit mit einer Schuldzuweisung beginnt oder der Partner mit Verachtung und Respektlosigkeit gestraft wird, wird die Beziehung die Zeit nicht überstehen.

Die fünf apokalyptischen Reiter vermeiden

Glückliche Paare streiten sich zwar auch. Manchmal sogar wie die Kesselflicker. Doch die Paare vermeiden im Umgang miteinander die so genannten fünf apokalyptischen Reiter. Diese sind wie in der Bibel die Vorboten des Untergangs – in diesem Fall der Beziehung.

  • Der erste apokalyptische Reiter: Kritik. Wer oft an seinem Partner herumnörgelt, ihn anklagt oder ihm die Schuld zuweist und die Kritik den Partner andauernd persönlich trifft, ihn sogar kränkt, sorgt für Beziehungsstress und womöglich sogar eine bevorstehende Trennung.

  • Der zweite Reiter: Abwehr und Verteidigung. Eine negative Streitkultur kann dazu führen, dass weder Kritik noch Nettigkeiten und Komplimente vom Gegenüber mehr angenommen können. Bei Konflikten wird die Schuld auf den anderen weiter geschoben. Auf Kritik reagieren die Partner verteidigend, der Streit eskaliert.

  • Der dritte Reiter: Verachtung. Während man in der Anfangszeit den Partner noch als Prinzen beziehungsweise Prinzessin sieht, schlägt diese Bewunderung bei Paaren, die ein ernsthaftes Problem miteinander haben, in versteckte oder offene Verachtung um. Wer seinen Partner bewusst verletzt und abschätzig behandelt, wird schnell die Folgen seiner Handlungen zu spüren bekommen.

  • Der vierte Reiter: Mauern. Jede Annäherung wird abgeblockt, jedes Gefühl und Gespräch im Keim erstickt. Am Ende sind nur noch Kälte und Gleichgültigkeit vorhanden. Meistens sind es die Männer, die diesen Weg gehen, um sich von ihrer Partnerin zu distanzieren.

  • Der fünfte Reiter: Machtdemonstration. Jeder spielt seine Stärken aus und versucht die Oberhand in der Beziehung zu gewinnen. Man versucht sein Gegenüber klein zu halten und sich selbst größer zu machen.

Zahlreiche Familien- und Paartherapeuten fanden heraus, dass glückliche Paare im Umgang miteinander versuchen, auf diese apokalyptischen Reiter zu verzichten. Sie sind eher bereit, Kompromisse bei Meinungsverschiedenheiten zu finden, sie lenken schneller bei Streitigkeiten ein und sind eher dazu bereit, sich für Fehler zu entschuldigen.

Glückliche Paare akzeptieren die Macken und Fehler des anderen und versuchen nicht, den Partner nach den eigenen Vorstellungen zu verändern. Wenn überhaupt beeinflussen sie sich gegenseitig durch positive Wertschätzung. Es wird gelobt und bewundert, was an dem anderen gefällt oder was dieser gut kann. Die negativen Seiten werden toleriert, aber auch thematisiert – jedoch nie unter dem Aspekt der Veränderung des anderen. Es werden Wege gesucht, um mit den Macken und Fehlern auszukommen und damit leben zu können.

 
 
 

Comments


Empfohlene Einträge
Aktuelle Einträge
Nach Stichwörtern suchen
Folgen Sie uns
  • Facebook Classic
  • Twitter Classic
  • Google Classic
bottom of page